Shigeru Egami ist eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte des Shotokan-Karate. Geboren am 7. Dezember 1912 in Ōmuta, Japan, und gestorben am 8. Januar 1981, war Egami ein Schüler von Gichin Funakoshi, dem Begründer des Shotokan-Karate. Er ist bekannt für seine wichtigen Beiträge zur Philosophie und Praxis des Karate.
Egami begann 1932 an der Waseda-Universität unter der Leitung von Funakoshi mit dem Studium des Karate. Nachdem er sein Diplom erlangt hatte, setzte er sein Training bei Funakoshi fort und entwickelte sich schnell zu einem der angesehensten und respektiertesten Schüler. Neben seiner Karateausbildung war Egami auch ein erfahrener Judo- und Kendo-Kämpfer.
Im Jahr 1948 half Egami bei der Gründung der Japan Karate Association (JKA) mit Gichin Funakoshi und anderen Schülern Funakoshis. Als leitendes Mitglied der JKA spielte Egami eine wichtige Rolle in der Karateschulung und in der Ausbildung der neuen Generation von Karatelehrern.
Nach dem Tod von Funakoshi im Jahr 1957 begann Egami, die Natur und die Richtung des Karate grundlegend zu überdenken. Er ist zu dem Schluss gekommen, dass Karate mehr sein sollte als eine einfache Kampfkunst, sondern vielmehr ein Mittel zur persönlichen Entwicklung und zum spirituellen Wachstum. Diese Philosophie veranlasste Egami dazu, bestimmte Techniken und Trainingsmethoden des Shotokan zu modifizieren, um das Training noch sanfter und natürlicher zu gestalten und die Bedeutung der Harmonie zwischen Körper und Geist zu unterstreichen.
1974 gründete Egami die Organisation Shotokai, die weiterhin seine Vision des Karate fördert. Auch wenn die Organisation weniger bekannt ist als die JKA, so hat sie doch einen beträchtlichen Einfluss auf die Karate-Praxis, insbesondere in Europa. Die Philosophie der Shotokai-Organisation legt den Schwerpunkt auf den Nicht-Wettbewerb, den gegenseitigen Respekt und die spirituelle Entfaltung.
Egami hat mehrere Bücher über Karate geschrieben, unter anderem „The Heart of Karate-Do“, in denen er seine Philosophie und seine Techniken darlegt. Diese Bücher wurden in großem Umfang gelesen und hatten einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung des Karate als Mittel zur persönlichen und spirituellen Entwicklung.
Egami ist 1981 verstorben, doch sein Einfluss bleibt bestehen. Seine Vision des Karate, die den Schwerpunkt auf die Harmonie von Körper und Geist, die persönliche Entwicklung und den gegenseitigen Respekt legt, inspiriert nach wie vor zahlreiche Karatekas in der ganzen Welt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Shigeru Egami ein bedeutender Karatemeister war. Er hat nicht nur zur Verbreitung des Shotokan-Karate beigetragen, sondern auch zur Weiterentwicklung dieser Kampfkunst beigetragen, indem er auf seinem spirituellen Aspekt beharrte und sich bemühte, die Techniken und das Training zu verbessern und zu verfeinern. Sein Engagement in der Ausbildung und in der Praxis des Karate hat sich in der Geschichte dieser Kampfkunst unübersehbar ausgewirkt.