(basierend auf dem Exklusivinterview von TV Luna)
Nur wenige Namen haben in der Welt des Kata so viel Gewicht wie Luca Valdesi. Mit sechs Weltmeistertiteln, 22 Europameisterschaften und 20 italienischen Titeln ist Valdesi zu einem Symbol italienischer Karate-Exzellenz geworden. Er ist nicht nur für seine makellose Ausführung bekannt, sondern auch dafür, dass er Kata mit einer realistischen, kämpferischen Intensität versieht. Nun steht er vor einer neuen Herausforderung: die Führung des italienischen Karate in die Zukunft als Nationaler Technischer Direktor der FIJLKAM.
Entschlossenheit, Arbeitsmoral und langfristige Vision
In seinem Exklusivinterview mit TV Luna umriss Valdesi seine Formel für die Zukunft des Sports: Entschlossenheit, eine starke Arbeitsmoral und strukturierte Planung.
„Nichts wird durch Abkürzungen erreicht“, betont er. Für ihn kommen langfristige Ergebnisse nur durch konsequente, methodische Anstrengung zustande. Er lehnt auch die übliche Trennung zwischen „Sportkarate“ und „traditionellem Karate“ ab und argumentiert stattdessen, dass beide zwei Facetten derselben Disziplin darstellen.
Jungen Athleten Türen öffnen
Eine von Valdesis Prioritäten als Technischer Direktor ist es, die Möglichkeiten für Athleten unter 21 Jahren zu erweitern. Durch die Förderung junger Talente in die Seniorenränge will er die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb des Kaders stimulieren und Selbstzufriedenheit verhindern.
„Die Vergangenheit berechtigt niemanden zur Zukunft“, bemerkt er. Verdienst und Leistung müssen die einzigen Auswahlkriterien bleiben.
Dieser Ansatz zahlt sich bereits aus. Bei den letzten Europameisterschaften in Eriwan dominierte Italien im Kata und sicherte sich alle vier verfügbaren Medaillen.
Übergänge managen und Talente halten
Valdesi hebt ein entscheidendes Problem hervor, das im Hochleistungssport oft übersehen wird: den Übergang von Junioren- zu Seniorenkategorien. Viele Athleten haben Schwierigkeiten, Studium, Privatleben und die steigenden Anforderungen des Leistungssports in Einklang zu bringen, was zu frühen Ausstiegen führt.
Um dem entgegenzuwirken, hat die FIJLKAM Initiativen wie das Symposium – eine intensive Woche mit Training und Seminaren – sowie Mentoring-Programme eingeführt, bei denen ehemalige Champions jüngere Athleten in schwierigen Phasen unterstützen.
Champions von Weiterentwicklung überzeugen
Die Rolle des Technischen Direktors besteht nicht nur darin, neue Talente zu fördern. Auch etablierte Champions müssen manchmal von Anpassungen überzeugt werden. Kleine technische oder methodische Anpassungen, so betont Valdesi, können auf höchstem Niveau den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.
Den olympischen Traum am Leben erhalten
Karate gab sein olympisches Debüt bei den Spielen in Tokio 2020, wo der Italiener Luigi Busà Gold gewann. Obwohl der Sport von Paris 2024 ausgeschlossen wurde, arbeitet Italien weiterhin hinter den Kulissen – mit Persönlichkeiten wie Davide Benetello, die diplomatische Bemühungen leiten – daran, die Rückkehr des Karate in das olympische Programm sicherzustellen, insbesondere für Brisbane 2032.
Für Valdesi ist die olympische Anerkennung nicht nur ein Ziel für den Sport, sondern auch eine Bestätigung der einzigartigen Werte des Karate: Disziplin, Bescheidenheit und Widerstandsfähigkeit.
Schlussfolgerung
Luca Valdesis Führungsrolle wurzelt in denselben Prinzipien, die seine Karriere als Athlet geprägt haben: Strenge, Vision und unermüdliches Engagement. Indem er Tradition mit modernem Sport in Einklang bringt, jungen Karateka Wege eröffnet und Italiens globale Ambitionen aufrechterhält, gestaltet er eine Zukunft, in der das italienische Karate auf der Weltbühne weiterhin erfolgreich ist.
📌 Dieser Artikel basiert auf dem Exklusivinterview von TV Luna: „La ricetta del D.T. Valdesi per il karate del futuro – determinazione, cultura del lavoro e progettualità.”